Hebamme für special needs

Auch als gesunde Mum to be ist es schon schwer eine Hebamme zu finden. Viele beschränken ihre Wochenbett Nachsorge daher auf den Frauenarztbesuch.
Ich habe so viele Hebammen angerufen, wenn sie überhaupt ans Telefon gingen kamen folgende Aussagen:
- Ich bin ausgebucht
- ich versorge nur Mütter die im Krankenhaus gebähren in dem ich Teilzeit arbeite
- innerhalb deiner Schwangerschaft bin ich 2Wochen im Urlaub dadurch ist die Versorgung nicht optimal gewährleistet, das mach ich nicht (sogar wenn ihr Urlaub in meiner 26SSW geplant war)
- zu weit weg / nicht mein Gebiet

Zwei Hebammen sagten mir, wenn du keinen findest meld dich nochmal. Nur eine von beiden hörte sich beim ersten Telefonat meine Geschichte an.
Ich rief sie wieder an, sie war mir von anfang an soo symphatisch und irgendwie hab ich es geschafft das sie meine Hebamme wurde.
Später erzählte sie mir das sie selber zwar keine Ahnung von meiner Erkrankung hätte aber ich könnte ihr ja alles wichtige dazu sagen und dann würden wir das zusammen schaukeln. Ich spürte sofort das sie einfach ein besonderer Mensch war bei dem ich mich sicher fühlen konnte und wo mir nichts aufgezwungen wird.
Oft will Fachpersonal mir Dinge aufzwingen die für Gesunde geeignet sind aber für mich nicht. Sie tat das nicht; vielleicht auch weil sie zwar keine Erfahrung mit meiner Erkrankung aber Erfahrung mit dem Thema Behinderung hatte, den ihre Tochter hat auch eine. Sie ist eine ganz normale, tolle, arbeitende Frau und Mutter. Aber vermutlich durch ihre Situation die perfekte Wahl für meine Situation.

Und so hatte ich eine tolle Hebamme gefunden. Ich hatte ein angenehmes Wochenbett, eine super Rückbildung und Wundheilung (womit ich nie gerechnet habe) und mein babyboy entwickelte sich prächtig.

Aber ich weiß das ich viel Glück hatte.
Denn auch die Suche nach einem Gynäkologen oder Kinderarzt war sooo schwierig.
Wir brauchen so dringen mehr Fachpersonal bei Hebammen, Kinderärzten, Hausärzten, Pflegepersonal im Krankenhaus/Altenheim/Mobilen Pflegeteam.
Und dafür braucht es bessere Bezahlung, Attraktivere Ausbildungsmöglichkeiten (zB Teilzeitausbildung für Mütter) und bessere Schichtsysteme (bei 10Tage arbeiten, 2Tage frei braucht man sich nicht wundern)