Gesellschaftliche Fragen

verschiedene Mütter - verschiedene Themen

Als meine Schwangerschaft bekannt wurde prasselten viele Fragen auf mich ein.
Ging das auf natürlichem Weg? war da nur eine davon.
für mich persönlich kein Problem, mir ist es lieber die Leute fragen mich als andere Leute die hinterm Rücken dann so Sätze ablassen wie "ich wusste garnicht das die Sex haben kann" (ich selber wusste garnicht das es Menschen gibt die denken man könnte keinen Sex haben nur weil man im Rollstuhl sitzt)
Andere Mamas haben da andere Grenzen und auch wenn man diese nicht immer selbst nachempfinden kann, sollte man sich immer bemühen damit verständnisvoll und respektvoll umzugehen. andersrum ist es aber auch schön wenn man einfach sagt "darüber möchte ich nicht sprechen" oder "das ist mir zu privat" wenn jemand seine persönlichen Grenzen mit Fragen übertritt anstatt dann böse zu sein oder sich bedrängt zu fühlen, denn dem anderen ist meist nicht bewusst das seine Fragen als unangemessen empfunden werden.


ich habe da schon verschiedene Erfahrungen gemacht:

bei zwei gleichgeschlechtlichen Frauenpaaren die ihren Kinderwunsch verfolgten zB. Wobei das eine Paar sehr offen von jedem Schritt, Fehlversuchen, Freunde und Leid, Technikwechsel, Klinikwechsel und Erfolg berichtete und einem zB erklärte das es eben nicht Mama&Papa sondern Mama&Mutti geben würde. War es bei dem anderen Paar so das über den Weg zum Erfolg nur mit den engsten Freunden und auch weniger detailliert gesprochen wurde. Für dieses Paar war es eher 'wären wir hetero würde ja auch keiner Fragen.'

Bei einem Paar das künstliche Befruchtung in Anspruch genommen hat wurde ganz frei darüber berichtet;
Bei einem anderen war es eher ein Thema was zu Stress führte wenn es angesprochen wurde.
bei wieder einem anderen Paar wurde versucht es zu verheimlichen und auch wenn es aus mehreren Gründen offensichtlich war; darf es bis heute nicht angesprochen werden.

Und dann gibt es noch dieses schlimme Thema ein Kind zu verlieren. jede Mutter zuckt jetzt zusammen weil schon alleine die vorstellung zu unernesslichem Schmerz führt. Bei den einen weiß man es aber es wurde nie groß kommuniziert, der Bauch war weg es gab eine weile schlechte laune und dann war ein neuer Bauch da.
eine andere Mama verlor ihr zweites Kind im ersten Lebensjahr; sie hat sich charakterlich stark verändert und ihr drittes Kind extrem schon fast krankhaft überbehütet.
Wieder eine andere hat so einen großen Kinderwunsch das sie den Schmerz von mehreren Fehlgeburten und einer Totgeburt verkraftet um hoffentlich beim nächsten mal zum Ziel zu kommen.

wir sind alle unterschiedlich, haben an anderer Stelle Kraft oder Schmerz. Manchen fällt es leichter anderen weniger damit umzugehen. Doch jede Mama ist ein wunderbares starkes Wesen und grade Mütter untereinander sollten sich supporten und auch Verständnis für eventuelle Fehltritte aufbringen.